Trainer ist sehr glücklich mit "Hammer" D-Jugend bei der HSG Vulkan Vogelsberg

Der 52-Jährige ist nicht nur als (Nachwuchs-) Trainer und Schiedsrichter für die Vogelsberger aktiv, er arbeitet auch im Vorstand mit. Dabei betont er jedoch: „Ich möchte niemanden verschrecken.“

 

mJD Abschluss 2019 2020

Matthias Loll (links) und Jens Daberkow (rechts) mit der männlichen D-Jugend. Foto: Daberkow

Lauterbach. "Eigentlich gab es neben meinem Heimatverein nur die HSG Vulkan Vogelsberg. Das ist eigentlich auch, was uns antreibt: Menschen, durch die Arbeit in einem Verein, die Chance auf eine größere Heimatverbundenheit zu geben." Aus Wittenberge in den Vogelsberg gekommen, engagiert sich Jens Daberkow bei der HSG Vulkan - und das in vielerlei Hinsicht. Der 52-Jährige ist nicht nur als Trainer und Schiedsrichter für die Vogelsberger aktiv, er arbeitet auch im Vorstand mit. Dabei betont er jedoch: "Ich möchte niemanden verschrecken, der vielleicht gern bei der HSG mitarbeiten würde. Es gibt auch Jobs mit weniger Aufwand."

Sein ausgeprägtes Engagement für einen Verein wurde Daberkow quasi von seinem Vater in die Wiege gelegt, der in dieser Hinsicht auch "auf mehreren Hochzeiten tanzte". Nachdem er die ersten Handball-Kontakte im Schulunterricht und dann ab 13 Jahren im Verein später in der A-Jugend mit dem Bezirksmeistertitel gekrönt hatte, pausierte Daberkow studienbedingt. Als es ihn 1994 in den Vogelsberg verschlug, nahm Daberkow zu Zeiten von Wolfgang Jenisch den Handball wieder in die Hand. Er spielte erst beim TV Lauterbach und dann - nach ihrer Gründung - auch für die HSG Vulkan Vogelsberg, für die auch seine Tochter Mara und Sohn Lucas ("Tolle Kinder!") aktiv sind.

Seit 19 Jahren trainierte der 52-Jährige im Jugendbereich, seit fünf Jahren zudem bei den Damen, wo der C-Scheininhaber in der abgebrochenen Runde die Trainerin Sanja Fabijanic als "Co" unterstützte. Seine Leidenschaft - gerade für die Nachwuchsarbeit - beschreibt Jens Daberkow ebenso einfach wie schlüssig: "Irgendjemand war früher für mich da, also muss heute jemand für die nächste Generation da sein."

Nachdem Daberkow sein Engagement ausschließlich auf "mein Traineramt" ausgerichtet hatte, merkte er, dass "die Struktur und Organisation im Verein Stück für Stück verloren gegangen war". An der Stelle stellte sich die Frage, aufzuhören oder selbst anzupacken. Er entschied sich für Letzteres: "Mit einigen Gleichgesinnten gab es die Chance. Was sich danach in fünf Jahren entwickelt hat, ist einfach phänomenal. Harte Arbeit, aber phänomenal."

JENS DABERKOW

Alter: 52

Wohnort: Angersbach

Familienstand: liiert, 2 Kinder

Funktion: Trainer, Schiedsrichter

Bisherige Vereine: Prignitzer HC Wittenberge, HSG Vulkan Vogelsberg

Als Trainer begleitet Daberkow ("Wir trainieren derzeit immer gleiche Altersklassen, also die Kinder wechseln alle zwei Jahre den Trainer.") die D-Jugend. Viele Jahre war dies die Endstation für den heimischen Nachwuchs, da es zu wenige Kinder für ältere Jahrgänge gab. "Durch die tolle Arbeit bereits in der F- und E-Jugend kommen inzwischen Kids zu mir, die bereits über viel Know-how verfügen, gut werfen können und Spielverständnis haben", freut sich der Coach. In der D-Jugend beginnt dann das "Großwerden", die Pubertät startet, Gruppendynamik nimmt zu, aber der Sport selbst wird auch wichtiger. "Es gibt Neueinsteiger, weil Freunde jemanden mitbringen. Dadurch gibt es schon mal ordentliches Leistungsgefälle. Aber das kann amortisiert werden durch Teamarbeit", weiß er. Seine jetzige D-Jugend sei "der Hammer"; nicht nur die Kinder, sondern auch das Umfeld (Eltern, Großeltern, Geschwister): "Es gab wirklich einen eingeschworenen Haufen, von dem es einige Jungs in die Bezirksauswahl geschafft haben. Es sind echt Tränen geflossen, als es hieß, dass wegen Corona kein Training mehr sein darf."

Wie bei allen Vulkan-Teams üblich, versucht auch Daberkow als Co-Trainer oder Betreuer potenzielle Nachfolger heranzuführen. So wie Jannis Kimpel. Der B-Jugendliche leistete im Rahmen seines Sozialpraktikums "tolle Arbeit". Zu Beginn der Saison wirkte mit Vicky Schneider die Mutter eines Spielers an Daberkows Seite, die dann "leider aus privaten Gründen pausieren musste". Daneben gebe es Helfer links und rechts, die auch einmal ein Training übernehmen, wenn der "Cheftrainer" mal dienstlich ausfalle.

Die Ziele für die nächsten Jahre sieht Daberkow eher innerhalb des Vereins. "Wenn sich die Zahl der Helfer und Mitstreiter erhöht, muss es der erste Ansatz sein, das Grundgerüst zu stabilisieren. Trainer ausbilden, Helfer finden, die die Arbeit auf mehr Schultern verteilen lassen. Im Moment ist einiges sehr eng, also noch zu viel Arbeit auf vergleichsweise wenigen Schultern", findet der 52-Jährige. Aber man sehe in der jüngeren Vergangenheit, dass sich immer mehr Leute zur Mitarbeit finden. Immerhin: Für 145 Aktive habe man ein Team im Hintergrund von über 60 Personen. Und die haben gut zu tun, denn kaum jemand sieht, was neben so einem Training noch zu tun ist: Verkauf für die Heimspiele organisieren, Trikots waschen, Tribünen auf- und abbauen, und, und, und... "Wenn es positiv läuft, macht es Spaß. Dennoch brauchen wir noch einige Menschen, mit denen wir den Spaß teilen, die also bereit sind, mit uns zusammen an der Sache mitzuarbeiten. Aber es wird", ist Daberkow überzeugt.