Riesenüberraschung zum Auftakt in die neue Saison der Handball-Bezirksoberliga Melsungen-Fulda: Die HSG Vulkan Vogelsberg gewann das mit Spannung erwartete Derby gegen den favorisierten TV Alsfeld mit 28:26 (14:13).Nach zwischenzeitlicher 20:18-Gästeführung (46.) war es in der Endphase vor allem der ehemalige TVA-Spielertrainer Michael Stock, der die Verantwortung für seine Mannschaft übernahm und diese mit wichtigen Toren zum Erfolg im Nachbarschaftsduell führte.
"Er war gegen Ende der absolut entscheidende Faktor und war genau in dem Moment da, als ihn seine Mannschaft am meisten gebraucht hat. Ich bin mit unserer Leistung nicht unzufrieden, unter dem Strich muss man aber sagen, dass sich Vulkan den Sieg verdient hat. Man hat ihnen nicht angemerkt, dass sie neu in der Liga sind", resümierte der TVA-Coach Liviu Pavel. Der Gelobte selbst bilanziert: "Es war jetzt nicht das schnellste Spiel, auch weil beide Mannschaften noch nicht so richtig im Spielbetrieb sind. Wir sind aber sehr gut ins Spiel reingekommen und haben vor allem gute Sachen im Angriff gespielt. Gerade die jungen Spieler haben das sehr gut gemacht und sehr diszipliniert gespielt."
Zu Beginn entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, beim 4:4 (8.) lagen beide Teams ebenso auf Augenhöhe wie beim 8:8 (19.) und 11:11 (25.). Auf Alsfelder Seite war es immer wieder Erik Böcher, der sein Team im Spiel hielt, gleich sechs seiner neun Treffer gelangen dem Alsfelder Youngster im ersten Durchgang. Stock missfielen die einfachen TVA-Tore über die Außenspieler: "Das hätte mir besser gefallen, wenn das nicht gewesen wäre."
Die knappe Vogelsberger Pausenführung hatte dann bis zum 18:16 Bestand (37.). Weil der Alsfelder Neuzugang Tom Czypulowski, der vor dieser Saison aus Großenlüder zurückgekehrt war, dann gleich mehrere Paraden zeigte und auch einen Siebenmeter "fischte", bedeutete ein 4:0-Lauf die eingangs erwähnte 20:18-Führung. Doch in der "Crunchtime" machte dann ein Spieler den Unterschied aus, den der TVA an diesem Abend nicht in seinen Reihen hatte: Michael Stock. Der ehemalige Bundesligaspieler riss die Verantwortung nun an sich und brachte sein Team mit zwei Toren in Folge wieder ins Spiel (20:20, 47.) und sorgte damit für das Ende der Glaubenskrise seines Teams. Als Stock beim 26:23 bereits seinen vierten Treffer, beim 28:24 seinen fünften Treffer alleine in der Endphase angebracht hatte, war die Entscheidung zugunsten des ehemaligen Regionalligisten bereits gefallen.
Die Treffer der Linkshänder Marek Baraniak und Janos Zinn waren dann nur noch Ergebniskosmetik, konnten die Niederlage der Alsfelder nicht mehr abwenden."Tom hat seine Sache wirklich gut gemacht, auch Marek hat ein gutes Spiel gezeigt. Dass Erik gegen Ende ausgefallen ist, hat man dann schon gemerkt, zumal uns mit Pascal Dippell ein weiterer Rückraumspieler nicht zur Verfügung stand", erklärte Pavel. Seinem Pendant Stock gefiel, dass sich die Mannschaft, in der Phase, wo es im Angriff nicht so gut lief, nicht aus der Ruhe hat bringen lassen und in der Abwehr weiter den Zugriff aufs Spiel gehabt: "Da muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Da sind wir drangeblieben"
HSG Vulkan Vogelsberg: Schramm, Köhler; May (4), Lippert (1), Daberkow, Marco Wahl (2), Hausmann, Dickel (7/1), Andreas Wahl, Stock (8), Gorke (5), Czerwinka, Heinrich (1).
TV Alsfeld: Czypulowski, Oberst; Baraniak (6), Elsing, Döring, Buntic (2), Hahn, Welk (2), Thomas (2/1), Zinn (4/2), Liviu, Böcher (9), Landenberger.