HSG Vulkan Vogelsberg legt Grundstein zum Meistertitel mit 15 Siegen in Serie

Als Tabellendritter der Bezirksliga A Melsungen-Fulda verzichteten die Handballerinnen der HSG Vulkan Vogelsberg 2018 auf den möglichen Aufstieg in die Bezirksoberliga. Man wollte die Entwicklung des Teams nicht gefährden, hieß es damals aus Vereinskreisen. Eine Entscheidung, die nachträglich als richtig betrachtet werden darf. Denn in der vor kurzem beendeten Spielzeit 2018/19 haben die HSG-Damen nach einer beeindruckenden Performance erneut die Bezirksoberliga-Beförderung gemeistert - und das als Meister mit lediglich drei Niederlagen binnen 20 Pflichtspielen. Diesmal lösen die Lauterbacherinnen ihr wohlverdientes Ticket in die nächsthöhere Spielklasse.

"Klar, wir hätten bereits letztes Jahr schon aufsteigen können. Aber es war so, dass wir gesagt haben: Komm, wir sind noch so jung beieinander. Wir wollten es nicht mit aller Gewalt oder weil wir Dritter sind. Wenn wir aufsteigen, dann wollten wir es sportlich - als Erster oder Zweiter - schaffen", resümiert HSG-Coach Jens Daberkow und erläutert: "Es war kein Druck da, wenn wir es sportlich nicht geschafft hätten, dann wären wir eben nicht Meister geworden. Wir sind nun nicht jede Woche überall rumgefahren und haben gesagt: 'Wir müssen Meister werden'."

Froh und stolz über den Saisonverlauf und das Erreichte ist man bei den HSG-Spielerinnen natürlich dennoch. Und das völlig zurecht. "Vulkan hat in den letzten drei Jahren eine unheimlich gute Entwicklung gemacht", betont Daberkow, der mit dieser Aussage durchaus auch auch den Gesamtverein im Blick hat, der beispielsweise auch im Jugendbereich stetig gewachsen ist. Der Aufstieg der Handballerinnen ist in diesen Tagen nur einer von mehreren Ausdrücken der hervorragenden Arbeit, die beim Vulkan-Klub, der sich aus den Stammvereinen TV Angersbach, TV Lauterbach und TV Maar zusammensetzt, getätigt wurde und wird.
Dabei gestalteten sich die ersten Schritte der Damen in die Spielzeit noch etwas holprig. Im September des zurückliegenden Jahres, an den ersten beiden Spieltagen, musste sich die HSG mit zwei Auftaktniederlagen gegen den SV Reichensachsen II und den TSV Grebenhain - im weiteren Verlauf die beiden ärgsten Kontrahenten im Kampf um die Krone - abfinden. Doch die Kreisstädterinnen bewahrten die Ruhe, blieben fokussiert - und starteten am 22. September, mit dem satten 29:5-Heimerfolg gegen die ESG Gensungen/Felsberg, eine überragende Serie von 15 Siegen in Folge.
Spätestens mit der geglückten Revanche gegen den Derby-Konkurrenten TSV Grebenhain am 15. Dezember, sei ihm klar geworden, verrät Daberkow, dass die Sache mit dem Meisterstück in dieser Saison tatsächlich Realität werden könnte - und so sollte es am Ende ja auch kommen. "Die Leistung ist das, was in der Mannschaft steckt. Wir haben auch ein, zwei Spielerinnen dabei, die auch ein, zwei Klassen höher spielen könnten", lobt Jens Daberkow die Qualität des HSG-Kaders, bei dem viele Akteurinnen noch einmal eine neue Stufe in ihrer Entwicklung erreicht haben.
Und noch eine weitere Qualität haben die Vulkanierinnen erlangt - das habe sich, so Daberkow, bereits nach der Saison 2017/18 angedeutet. "Wir haben das letzte Jahr das erste Mal mit den Damen eine Mannschaftsfahrt unternommen. Wir werden auch diesmal wieder schön feiern und zu Pfingsten eine Saisonabschlussfahrt nach Innsbruck machen. Da wird es wieder eine Mischung aus aktiver Erholung und Feiern geben", freut sich der Übungsleiter über den in wenigen Jahren entstandenen Teamspirit, der sicherlich ein entscheidender Faktor beim Erreichen der Meisterschaft gewesen sein dürfte.
Wirklich ruhen wird der Ball bis zur Fahrt nach Österreich wolmöglich nicht. Am kommenden Samstag spielen die HSG-Damen zunächst einmal ein Turnier in Hainzell, zudem ist aktuell noch gar nicht spruchreif, ob es bei den Lauterbacherinnen überhaupt eine klassische Pause geben wird. "Das überlasse ich den Damen. Wir haben ja auch ein paar neue Mädels an Bord - und die scharren bereits mit den Hufen", so Jens Daberkow.
Mittelfeld wird angestrebt
Sicher kann man sich indes sein, dass die Vulkanierinnen so oder so hervorragend vorbereitet und motiviert in das Abenteuer Bezirksoberliga starten werden. "Vom Kader her können wir das durchaus stemmen. Ich traue den Mädels schon zu, auch einen Platz im Mittelfeld anzusteuern", gibt sich Daberkow zuversichtlich. Er selbst wird 2019/20 übrigens auch wieder an der Seitenlinie stehen. Jens Daberkow hatte das Team erst Ende März, nach dem für Außenstehende etwas überraschenden Rücktritt von Sascha Walter, übernommen. "Es macht unheimlich viel Spaß, auch weil es einfach eine mega Truppe ist", so HSG-Coach Daberkow.